ws2021:periodenprodukte

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Projektidee

Periodenblut ist das einzige Blut was den menschlichen Körper ohne Krankheit, Verletzungen oder die Folgen von Gewalt verlässt. Die einzige natürliche Form in der ein Körper Blut abgibt. Gleichzeitig ist es aber auch die stigmatisierteste Form von Blutverlust und es darf nicht öffentlich darüber gesprochen werden. Das hat zur Folge, dass Periodenprodukte teuer und daher für Menschen mit niedrigen monetären Status nicht zugänglich sind. Personen müssen sich dann anderweitig behelfen und das kann verheerende, gar tödliche Folgen haben. Toxisches Schock Syndrom ist da das Stichwort. Unsere langfristige Forderung soll sein, dass alle kostenfreien Zugang zu Periodenprodukten haben und den Staat dazu aufzurufen diese zumindest in allen öffentlichen Einrichtungen, wie Ämtern und Schulen, aber auch der Uni zur Verfügung zu stellen.

Irgendwo muss allerdings angefangen werden. Unsere Gruppe möchte durch Kunst zur Enttabuisierung von Menstruation beitragen. Daher sind eine immer blutende 3D-gedruckte Vulva und eine Ausstellung zu alternativen Periodenprodukten geplant. Des Weiteren möchten wir erste Schritte gehen und Automaten, die kostenfreie Periodenprodukte enthalten, in der Uni herstellen und in öffentlichen Einrichtungen unterbringen. Die Idee ist, dass Menschen diese Idee überall leicht nachbauen können. Um das auch öffentlich sichtbar zu machen erstellt unsere Gruppe eine Webseite als Informationsplattform und -austausch zu Menstruation, zur Vernetzung mit anderen Vereinen und Projekten sowie zur Dokumentation der Kunstausstellung und Automatenherstellung.

Um die langfristige Forderung nach kostenfreien Periodenprodukten für alle vom Staat zu fordern, wollen wir mit den Möglichkeiten von lab:prepare ein Grundgerüst dafür bauen.

3D-Druck

Ziel der “Blutenden Vulva” war es eine Kunstinstallation zu schaffen, die ästhetisch aussieht, zum Verweilen und Nachdenken einlädt und so negative Konnotationen, die einige Menschen mit Periodenblut verbinden, entgegenzuwirken. Für die Farbe hatten wir in der Gruppe mehrere Optionen besprochen und uns schlussendlich auf Grau geeinigt um der Vulva keine “Hautfarbe” zu geben und sie nicht zu abstrakt in etwa Grün oder Blau darzustellen. Nicht die Vulva selbst sollte im Vordergrund stehen sondern das Blut, welches unaufhörlich aus ihr heraus kommt. Der Plan war es ein Modell einer Vulva zu nehmen und es so zu modifizieren, dass es von den Maßen her mit den uns zur verfügung stehenden 3D-Druckern druckbar ist und die Bauteile wie eine Pumpe und Schläuche beinhält. Zunächst haben wir einen Auffangbereich am unteren Ende der Vulva konstruiert, wodurch ausströmende Flüssigkeit in den hinteren, nicht sichtbaren Bereich geführt wird. An der dicksten Stelle des Modells (am oberen Ende) haben wir eine Vertiefung für eine kleine Pumpe designed, die die rot gefärbte Flüssigkeit aus dem Auffangbereich aufnimmt und diese von hinten durch die Scheidenöffnung nach Außen pumpt. Die Schläuche der Pumpe liegen ebenfalls in einer Vertiefung um sie zu fixieren. Die Bohrung über der Scheide stellt den Harnröhreneingang da. Das Modell wurde mit Autodesk Fusion 360 konstruiert.

Abbildung 1: Frontansicht Abbildung 2: Rückansicht

Ergebnis

Alternative Periodenprodukte

Die Ausstellung soll neben dem Modell einer blutenden Vulva auch alternative /nachhaltige Periodenprodukte enthalten. Als alternative /nachhaltige Produkte sollen folgende Periodenprodukte ausgestellt werden:

  • Periodentasse
  • Periodenunterhose
  • Periodenschwamm
  • Wiederverwendbar/ waschbare Binde

Einige der Produkte sind bereits vorhanden, andere wurden jetzt von uns bei Robert bestellt. Damit die Produkte in der Ausstellung richtig zur Geltung kommen, werden Ausstellungskästen dafür erstellt. Durch die aktuelle Situation mit der Pandemie können wir diese nicht selbst erstellen, sondern müssen sie leider von Robert zurecht cutten lassen. (Dies wurde natürlich bereits alles mit ihm besprochen) Es werden noch drei zusätzliche Kästen für die jeweiligen Produkte erstellt. (Die anderen Kästen sind bereits vorhanden). Die Maße für die jeweiligen Kästen haben wir bereits berechnet und weitergeleitet.

  • Wir benötigen 4 Kästen:
  • Periodenschwamm: 12cm x 12cm x 6cm
  • Periodentasse: 12cm x 12cm x 6cm
  • Waschbare Binde: 36cm x 18cm x 4cm
  • Periodenunterhose: 38cm x 28cm x 4cm

Automaten

Damit Periodenprodukte an alle kostenfrei in öffentlichen Einrichtungen bereitgestellt werden können, brauchen sie ein Behältnis das nachgefüllt werden kann. Die Automaten werden voraussichtlich auf drei verschiedene Arten gebaut werden mit einer Anleitung zum einfachen Nachbauen. Das Organisieren von einem Spendennetzwerk und Freiwilligen, die die Automaten befüllen, soll erst nach Abschluss von lab:prepare gezielt stattfinden. Die Automaten sollen eine Informationstafel mit Erklärungen zu Warum?Wieso?Weshalb? haben.

Webseite

Es wurde bereits eine Webseite angelegt die verschiedene Funktionen haben soll. Die Anleitung zum Automaten selber bauen, eine digitale Ausstellung der Kunst sowie eine Informationssammlung zum Thema Menstruation und Period Poverty sollen in der Webseite gesammelt werden. Des Weiteren wird es eine Karte geben in der bereits existierende Automaten verzeichnet sind, einen Blog und auch ein Forum. Aber schaut selbst: https://period.uber.space/

Quellen

3D-Vorlage: https://www.thingiverse.com/thing:3823172

  • ws2021/periodenprodukte.1619267422.txt.gz
  • Zuletzt geändert: 2021/04/24 14:30
  • von ngoc_hai